Stellungnahme der Berliner Literaturkonferenz (BLK) zu den Arbeitsverhältnissen beim internationalen literaturfestival berlin (ilb)

Das internationale literaturfestival berlin ist mit seiner künstlerischen Ausrichtung, der (politischen) Programmgestaltung, seiner Vielzahl an Einladungen international renommierter Autor*innen ein wichtiger und unverzichtbarer Akteur des literarischen Veranstaltungswesens in Berlin. Das ilb bietet in seiner Größenordnung Gästen aus aller Welt ein einmaliges Forum für den Austausch über Literatur.

Durch die Regelförderung über den Hauptstadtkulturfonds sind Bund und Land Berlin gemeinsam verantwortlich für die Produktionsbedingungen und den Umgang mit dem beim Festival beschäftigten Personal.

Der Vorwurf des Machtmissbrauchs durch den Leiter des internationalen Literaturfestivals gegenüber den dort Beschäftigten ist durch die Tagespresse öffentlich geworden.

Als Zusammenschluss von institutionell geförderten Literaturhäusern, freier Literaturszene, Häusern der freien Szene sowie Literaturfestivals fordert die Berliner Literaturkonferenz (BLK) die unverzügliche Aufklärung der Vorwürfe und die Transparentmachung der Arbeitsverhältnisse beim ilb, wozu vor allem die Transparenz der Trägerstruktur und die Auflösung der personellen Verknüpfung von Festivalleitung und Vorstand der Peter-Weiß-Stiftung e.V. gehören.

Die politischen Vertreter*innen von Bund und Land Berlin im Kuratorium des Hauptstadtkulturfonds sind aufgefordert, die Belange der beim ilb Beschäftigten ernst zu nehmen und die strukturelle Problemlage aufzuarbeiten. Dies beinhaltet, die Einhaltung des Arbeitsrechtes zu prüfen und die Einrichtung eines Beschwerde- und Konfliktmanagements mit dem Ziel der Schaffung eines gesunden Arbeitsklimas und einer zeitgemäßen Leitung nachdrücklich zu unterstützen.

Damit das internationale literaturfestival berlin zukünftig literarisch, politisch, sozial und kollegial verantwortlich ausgerichtet werden kann, müssen jetzt dringend Maßnahmen erfolgen. Missbrauch von Macht ist an keiner Stelle zu tolerieren.

Berlin, den 14.10.2022

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