Kulturpolitische Diskussionsrunde
Berlin ist durch seine vielfältige kulturelle Off-Szene seit Jahrzehnten ein Magnet für Berliner*innen wie Besucher*innen aus aller Welt. Als eine der wichtigsten Literaturstädte Europas beherbergt Berlin rund 150 Verlage und besitzt große Anziehungskraft für internationale Autor*innen, Übersetzer*innen und Literaturfans.
Berlins freie Szene ist Entwicklungslabor künftiger Literaturen: Lesereihen und -bühnen, Literaturvereine, Literaturhäuser sowie zahlreiche, oft ehrenamtlich tätige Veranstalter*innen sorgen für ein weltweit einmaliges, intellektuell anregendes Klima, in dem sich der literarische Nachwuchs und neue Veranstaltungsformate entwickeln. Die freie Literaturszene Berlins ist vielsprachig, dynamisch und trifft auf ein neugieriges Publikum in offenen Räumen der Begegnung.
Doch die Stadt hat sich verändert. Kultur wird mehr und mehr allein im Zusammenhang mit profitabler Wirtschaft gedacht. Gentrifizierung und Preissteigerungen beenden bisherige Veranstaltungsmöglichkeiten, Räume für Kreativität verschwinden. Politik und Verwaltung haben mit ihrer Kulturförderung zwar für Erhaltung der knappen Ressourcen gesorgt, kulturpolitische Verwaltungsstrukturen und Förderinstrumente werden jedoch nicht an die Problemlagen der Gegenwart angepasst. Projekt- und Elitenförderung erreichen die freie Szene in der Breite nämlich mitnichten. Langjährig tätige Akteur*innen werden gezwungen, mit dem kommerziellen Berliner Eventmarkt zu konkurrieren. Die fruchtbare Vielfalt des Berliner Literaturlebens, mit dem die Politik der Stadt sich in Sonntagsreden so gerne schmückt, ist an seiner Basis bedroht.
Wie frei ist also die freie Literaturszene? fragen die Moderatorinnen Natascha Freundel und Anne-Dore Krohn (rbb Kultur) ihre Panelist*innen. Es diskutieren:
Robbin Juhnke (Kulturpolitischer Sprecher der CDU Berlin)
Wibke Behrens (SPD-Fachausschuss Kulturpolitik, Kulturpolitische Gesellschaft)
Delphine de Stoutz (Netzwerk freie Literaturszene Berlin)
Martin Jankowski (Berliner Literarische Aktion).
Ergänzt um Keynotes von Alexander Graeff (Sprecher der Berliner Literaturkonferenz, Brotfabrik Berlin) und Janina Benduski (Landesverband freie darstellende Künste Berlin).
Eintritt frei!
Die Veranstaltung findet open air im Garten der NOVILLA statt, bei schlechtem Wetter im Saal. Es gibt ein Imbiss- und Getränkeangebot. Einlass ist ab 17 Uhr.
Anfahrt: Die NOVILLA liegt direkt an der Spree, ca. 10 Minuten vom Ostkreuz und der S/U-Bahnhaltestelle Neukölln. Mit S9, S8, S85, S45, S46, S47 (bis Bahnhof Schöneweide, dann 8
Minuten laufen) oder mit dem Bus 165 bis Hasselwerder Straße, dann 3 Minuten laufen. Oder Straßenbahn 27, 63, 67 (bis Firlstraße, dann 3 Minuten zu Fuß). Oder mit dem Fahrrad die Spree entlang bis zur Kaisersteg-Brücke.
Eine Veranstaltung der Berliner Literaturkonferenz in Kooperation mit rbbKultur. Das Gespräch wird aufgezeichnet und auf rbbKultur gesendet.